Adele Sandrock wurde in Rotterdam als Tochter eines deutschen Kaufmanns sowie der niederländischen Nans ten Hagen geboren. Sie wuchs mit sieben Geschwistern in Rotterdam und in Berlin Als junges Mädchen gefiel es ihr in Schule nicht. Sie liebte wie ihre Mutter Theater und wurde wegen unentschuldigten Fehlens in Schule sogar entlassen. 1878 feierte sie am Vorstadttheater Urania in der Rolle als Selma Debüt in dem Lustspiel Mutter und Sohn von Charlotte Birch-Pfeiffer. In einem anderen in Berlin lernte sie die Meininger kennen war von ihrer Spielweise fasziniert. Sie fuhr geliehenem Geld nach Meiningen und sprach dort die Rolle der in Schillers Kabale und Liebe vor. Man zeigte sich über ihr begeistert und sie erhielt einen Dreijahresvertrag. Danach weitere Rollen auf Provinzbühnen (u.a. Moskau Wiener Neustadt Budapest ). Auch Adolf L'Arronge Theaterdirektor und Stückeschreiber von ihrem Talent angetan.
Der Durchbruch gelang ihr 1889 in Hauptrolle der Isabella in Der Fall Clémenceau von Alexandre Dumas (Sohn) und Armand im Theater an der Wien . Zu ihren Stärken zählten von Anfang moderne Rollen ( Henrik Ibsen Arthur Schnitzler ). Von 1889-1895 spielte sie am "Deutschen in Wien. Sie lernte Schnitzler persönlich kennen unterhielt mit ihm ein Verhältnis. In seinem Der Reigen verwendete er seine Erinnerungen an sie der Szene mit der Schauspielerin. In Wien Sandrock zum Bühnenstar und sorgte durch ihr Privatleben und ihre Vertragsbrüche zu einigen Skandalen. Schriftsteller Alexander Roda-Roda war vorübergehend ihr Verlobter. 1895-1898 war sie wie ihre ältere Schwester Sandrock am Hofburgtheater tätig und begab sich auf eine Europa-Tournee. Von 1902-1905 wirkte sie am Deutschen Volkstheater in Wien konnte aber ihre früheren großen Erfolge nicht mehr anknüpfen. zog sie nach Berlin wo sie bis am Deutschen Theater von Max Reinhardt spielte. Seit dieser Zeit gab es Knick in ihrer Karriere.
Ab 1911 übernahm sie erste Rollen in Stummfilmen . 1920 feierte sie auf der Bühne wieder größere Erfolge und spielte vor allem Komödien (z. B. Oscar Wilde ) mit starkem Pathos die komische Alte den Typus der starrköpfigen Schwieger- bzw. Großmutter der tyrannischen alten Dame. Beim Tonfilm konnte ab 1930 ihr komisches Talent voll ausleben wurde für die Nachwelt dadurch berühmter als ihre (auch erfolgreichen) Theaterrollen.
Adele Sandrock blieb zeitlebens unverheiratet und bis zuletzt zusammen mit ihrer Schwester in Todesursache waren die Nachwirkungen eines Unfalls den 1936 erlitten hatte.
Jutta Ahlemann (Hrsg.): Adele Sandrock. Geschichten eines Lebens. München 1987. (Autobiographie) ISBN 3784421415
Claudia Balk Von Der Sandrock zur Adele. Pathos und : Katalog zur Ausstellung im Deutschen Theatermuseum. 1997. ISBN 3000016171
Thomas Klein Komödiantinnen im frühen 20. Jahrhundert: Liesl Karlstadt Adele Sandrock . Alfeld/Leine 1999. ISBN 3-930258-65-X
Friedrich Rothe Arthur Schnitzler und Adele Sandrock. Berlin 1997. ISBN 3871342610
Oskar Pausch Rebellakatzenthier und Artilleriehund. Wien 2001. (beschreibt das Verhältnis zwischen Sandrock und ihrem Liebhaber Alexander Roda Roda) ISBN 3205993640