AOW | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

AOW | Psychologie
01.08.2006
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
AOW
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Sehr nette Atmosphäre, ich konnte mit einem selbst gewählten Thema beginnen. Hierfür reicht es, das Skript und die von Herrn ***** angegebene Literatur zu bearbeiten. Es ist nicht nötig, das Thema im Vorfeld mit Herrn ***** abzustimmen, ich hatte ihm am Tag zuvor mein Einstiegsthema per e-mail mitgeteilt, es wäre aber auch sicher noch am Anfang der Prüfung möglich gewesen. Das Einstiegsthema sollte nicht zu umfangreich sein (also keines von den ewig langen Themen) und kann durchaus auch ein "Unterthema" sein (das sollte man vorher mit ihm abstimmen. Herr ***** fragt fünf Minuten nur zu diesem Thema und dann zu verwandten Themen. Danach prüft er noch die beiden anderen Teilgebiete, bei mir hat er nur noch eins geprüft.

Er sagte immer, was er will, unterbrach mich, wenn er in eine andere Richtung wollte oder etwas detaillierter hören wollte. Er bohrt ganz schön (aber nett) nach, und versucht viele Verknüpfungen zwischen den Themen herzustellen. Manchmal hatte ich keine Ahnung, worauf er hinaus wollte, er half dann aber. Ihm scheint es wichtig zu sein, dass man in der Prüfung auch "denkt" und nicht nur den Stoff runter betet. Herr ***** sagte in der Vorbesprechung, dass es nicht wichtig ist, dass man alle Unterpunkte herunter beten kann, aber verstanden muss man es haben. Beim Lernen habe ich gemerkt, dass ich doch vieles auswendig lernen musste (nachdem man es verstanden hat), weil ich sonst gar nichts dazu hätte sagen können.
Von den vielen Folien und der umfangreichen Literatur (3 Ordner in der IB) sollte man sich nicht abschrecken lassen, die Folien sind sehr gut strukturiert, gut zu lernen. Zu großen Teilen deckt sich die Literatur mit den Folien, das war keine sonderliche Qual, die durchzuarbeiten, sondern hat im Gegenteil dazu beigetragen, das ich den Stoff besser verstanden und verarbeitet hatte. Das trifft natürlich nicht auf alle Texte zu, manche habe ich auch nur sehr oberflächlich gelesen...

Meinen Joker hatte ich komplett auf "Psychologie der Dienstleistung" gesetzt, ich musste den aber nicht einsetzen.
Prüfungsfragen
ARBEITSGRUPPE
Wie definiert man eine Gruppe? Warum führt man Gruppenarbeit in Unternehmen ein? Welchen Formen kann man unterscheiden?
zur letzten Frage sind wir gar nicht mehr gekommen. Ich habe zunächst die Bestimmungsmerkmale einer Gruppe erklärt (er hat verschiedene Nachfragen gestellt, z.B. was von Tukmans Phasen zu halten wäre, warum sich Gruppen in der Praxis sehr schnell formieren können), dann haben wir eine Weile darüber geredet, warum Unternehmen Gruppenarbeit einführen. Warum ermöglicht Gruppenarbeit flexibleres Agieren? Ich habe bei der Antwort auch kurz den soziotechnischen Systemansatz angerissen.

FÜHRUNG
Fällt Ihnen eine Theorie ein, die sich mit der Führung von Gruppen beschäftigt? Ich habe an Likert gedacht (postuliert partizipativen Führungsstil), darauf wollte er aber nicht hinaus, dann nannte ich noch Vroom und Yettion. Er erklärte mir dann, dass sich zwar innerhalb der Gruppentheorie am Rande ein wenig mit Führung beschäftigt wird, dass sich innerhalb der Führungstheorien aber nicht so wirklich Thema wäre. Dann hat er mich Vroom und Yetton erklären lassen. Ist das denn eine richtige Führungstheorie?Nein, beschäftigt sich damit, wie Entscheidungen gefällt werden.Was sind Gütekriterien einer Entscheidung? Qualität, Akzeptanz, Zeit.Kennen Sie das Modell von Hersey und Blanchard? Kannte ich nicht (ist auch nicht in seinen Unterlagen drin und ich hatte auch kein Führungseminar bei ihm belegt, wo er das wohl macht). Er erklärte mir das Modell. In welchen Ansatz von Führungstheorien passt es am besten rein? Situativen. Kennen Sie einen weiteres Modell aus diesem Ansatz? Fiedler. Was sind die Determinanten der Situation bei Fiedler? Beziehung, Positionsmacht, Aufgabenstruktur. Aufgaben- und mitarbeiterorientierter Führungsstil bei Fiedler eine Dimension. Was spricht dagegen?Wann findet man eher, dass beide Dimensionen korreliert sind (Führungstheorien), wann sind sie unabhängig (Gruppentheorien, Divergenztheorem)?

PERSONALREKRUTING
Sie arbeiten in einer Personalabteilung und sollen Ingenieure für die Herstellung von Kaffeemaschinen einstellen, die später auch Führungsaufgaben übernehmen sollen. Wie würden Sie vorgehen?
Warum sollte man sich überhaupt mit Rekruting beschäftigen? Warum ist gutes Rekruting wichtig? Zusammenhang Basisrate, Selektionsquote, Validität und Erfolgsquote erklären. Nach Beobachtertraining im AC sinkt die Beobachterübereinstimmung, die Validität steigt aber - wie ist das zu verstehen?

Das war's. Als ich wieder hereingebeten wurde, sagte er: das war eine prima Prüfung - aber warum haben Sie das Modell von Hersey und Blanchard überlesen? Ich erklärte ihm, dass das nicht in seinen Unterlagen sei. Daraufhin meinte er, dass er in der angegebenen Literatur nachschlagen würde, wenn das Modell da erklärt sei, würde ich eine 1.3 erhalten, wenn nicht, eine 1.0. Das Modell war glücklicherweise nicht im Text!

Viel Erfolg!

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