Diagnostik | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

Diagnostik | Psychologie
26.07.2006
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Diagnostik
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1-;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Eine -entgegen meine Erwartungen- recht angenehme Prüfung. Herr ***** ist sehr nett und hilft auch, wenn man mal hängt oder nicht gleich weiß, worauf er hinaus will.

Beisitzer: Herr Kemper
Prüfungsfragen
Beginn mit einer Unterscheidung von Pawlik: Testen vs. Inventarisieren (Schock!). Habe ihm dann alles erzählt, was ich dazu wusste und musste dies natürlich noch an Beispielen belegen. Also Testen bezieht sich auf das Ziehen einer Verhaltensstichprobe aus dem Verhaltensrepertoire einer Person, bspw. Angst testen: Aus der Angstreaktion einer Person in einem Test wird auf die Ängstlichkeit der Person geschlossen. Inventarisieren meint hingegen die Erfassung möglichst aller Elemente des jeweils interessierenden Abschnitts aus dem Verhaltensrepertoire einer Person, bspw. Angst inventarisieren: Erfassen aller Situationen, die bei einer Person Angstreaktionen auslösen (z.B. in der Verhaltenstherapie von Phobien die Aufstellung einer Angsthierarchie bei der systematischen Desensibilisierung).

Danach sollte ich ihm erklären, was paramorphe Modelle sind und welche es da gibt (Modelle sollen den Weg aufzeigen, wie Diagnostiker zu ihrem Urteil kommen; Lineares Multiples Regressionsmodell Quadratisches/ Polynomiales Modell). Als ich an diesem Punkt war, wollte er erst mal wissen, welcher Mangel diesen Modellen gemeinsam ist: Kompensationsmöglichkeit. Musste das dann an einem Beispel erläutern (Pilot). Nächste Frage bezog sich dann auf ein Modell, das dieses Defizit nicht hat: Zeichen- oder Konfigurationsmodell (HYPAG-Modell). Sollte dann genau erklären, wie das aussieht und was mit einer Person geschieht, die die erste Anforderung des Modells nicht schafft (fliegt entweder raus oder bleibt drin, falls an dieser Stelle eine Kompensationsmöglichkeit in das Modell eingebaut ist).

Nächster Bereich: Antwortabhängiges Testen. Erst mal definieren, was damit gemeint ist (all jene Verfahren, bei denen gegebene Pbn-Antworten über den weiteren Verlauf des Testens entscheiden) und dann die beiden Unterscheidungen nennen und genau beschreiben: Sequentielle Strategie vs. Adaptives Testen (Anzahl der Items, Schwierigkeitsniveau der Items, Was wird jeweils fixiert? Wann weiß man, wann man mit dem Testen aufhören kann?...einfach alles, was auf den Folien steht).

Zum Schluss ging er dann noch in den Anwendungsbereich Klinische Psychologie über: Klassifizierende klinische Diagnostik. Und ab da ging es los mit dem Improvisieren! Er wollte erst mal den Zweck dieser Form der Diagnostik wissen. Dann welche Klassifikationssysteme es gibt (DSM-IV, ICD-10), welches das umfassendere System ist (ICD-10), dann die Achsen des DSM-IV, ob es im ICD-10 auch Achsen gibt (ja, aber psychologisch relevante Aspekte liegen alle auf einer Achse), wo die beiden Disgnosesysteme angewandt werden, wieviele Diagnosen im DSM-IV unterschieden werden (es sind in der Tat 400), wie das DSM-IV-Manual aufgebaut ist und schließlich, wie und vorallem warum dieses Klassifikationssystem entwickelt wurde. Und spätestens da war ich dann auch mit einem Latein am Ende! Ich hatte zum Glück schon ein wenig Klinische gelernt, sonst hätte ich viele der Fragen vorher auch schon nicht beantworten können. Also: die Konstruktion ist atheoretisch und der Zweck der ganzen Sache ist, dass verschiedene Psychiater anhand derselben Information zu den selben Daten gelangen können. Danach noch Kritik am DSM-IV (die Punkte aus dem Skript); das ging dann wieder.

Und dann war's zum Glück endlich vorbei!

Ich wünsche allen, die es noch vor sich haben, viel Erfolg!

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