Englisch (Staatsexamen) | 1. Staatsexamen | Anglistik | Universität Tübingen

Englisch (Staatsexamen) | Anglistik
24.04.2001
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Tübingen
Studienfach:
Anglistik
Art der Prüfung:
1. Staatsexamen
Prüfungsfach:
Englisch (Staatsexamen)
Dauer:
50-60 Minuten
Note:
keine Angabe;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
ablauf: begrüßung durch den prüfer vom oberschulamt. alle drei sind freundlich und recht entspannt. herr ***** leitet die prüfung mit einer phonetics-aufgabe ein; eigentlich soll nun der komplette linguistikteil folgen, weil ich aber furchtbar nervös bin schwenken wir zwischendurch zum literaturteil um, um am ende der prüfung noch den rest der linguistik abzuhaken. ich wurde zu jedem einzelnen von 15 prüfungsthemen gefragt.
ich hatte mit meinen beiden prüfern großes glück, beide sind sehr auf mich eingegangen. ich konnte mit einem selbstgewählten (relativ einfachen) thema anfangen, war aber wahnsinnig nervös. nach einigen minuten hatte ich einen totalen blackout, wollte meine prüfung eigentlich abbrechen, wurde aber glücklicherweise von meinen prüfern überredet, weiterzumachen. trotz des blackouts habe ich die prüfung "gut" bestanden. man ist also in einem solchen fall nicht gleich unten durch. nichtsdestotrotz sollte man sich darüber im klarenn sein, dass eben nicht nur das fachwissen abgefragt wird, sondern in gewisser weise auch die nerven mitgeprüft werden. grundsätzlich bleibt aber zu sagen: prüfer wollen nicht, dass ihre prüflinge durchfallen.
prüfungsangst ist was ziemlich natürliches, ich kenne kaum leute, die keine hatten. aber sie ist nicht nötig. ich weiss, das klingt wie eine leere phrase, aber es ist nunmal so.
tipps: prüfungsthemen sehr rechtzeitig mit den jeweiligen prüfern besprechen. sollten von den prüfern noch irgendwelche tipps / bemerkungen kommen, kann man beim lernen noch darauf eingehen. Man sollte sich meiner meinung nach selbst nicht zu wichtig nehmen; damit will ich sagen: so viel zeit einplanen, dass man notfalls einmal mehr in eine sprechstunde gehen kann; den prüfer am besten nicht ausserhalb der sprechstunde "ganz dringend sprechen müssen".
die zeit für die lernphase etwas großzügiger einteilen, als man ursprünglich plant. wenn am ende zeit übrig bleibt gut -- sollte sie fehlen, kann man sie nicht herzaubern, und das wissen auch nicht. nicht vergessen: freizeit- und erholungsphasen einbauen, so großzügig sollte die planung sein, dann geht man entspannter in die prüfung.
Prüfungsfragen
linguistik
1. (hauptthema) transkription eines satzes. der erste teil eines satzes war bereits an der tafel transkribiert, der zweite wurde von ***** vorgelesen (mehrfach) und von mir nach seiner vorgabe transkribiert (keine diacritics außer längenzeichen).
2. (nebenthema) frage nach forschungsansätzen zur speech act theory.
3. (nebenthema) allgemeine frage zur verwendung von zeiten im englischen (an selbst gewählten beispielen unterschiede zum deutschen zeigen, bzw vorführen, wie tenses im schulunterricht eingeführt werden können).
4. (hauptthema) mittelenglisch. ein mir bekannter textauszug aus den canterbury tales wird vorgelegt. ich hatte geübt, mittelenglische texte vorzulesen, durfte das dann aber nicht tun. stattdessen fragte ***** nach besonderheiten bei adjektiven und adverbien, personal- und demonstrativpronomina in diesem textabschnitt, auch mit hinblick auf den einfluss des altnordischen auf das altenglische (nebenthema). diese fragen wurden relativ ausführlich besprochen, sie liegen dem mediävisten halt mehr.
5. (hauptthema) unterschiede zwischen american english und british english. ich war hauptsächlich eingestellt auf phonetische unterschiede (aussprache von vokalen, /r/ und ähnlichem, abschwächungen, flaps usw). herr ***** wollte auf folgendes raus: pitch ("stellen sie sich vor, ich lade sie ins kino ein, ins museum, und sie wissen nur, dass wir zusammen in einen englischsprachigen film gehen, nicht, ob er amerikanisch oder britisch ist. woran erkennen sie, noch bevor sie ein bild sehen und schauspieler oder schauplätze erkennen, bevor sie wirklich verstehen, was gesprochen wird, bevor sie britisches oder amerikanisches /r/ oder ähnliches unterscheiden können, ob es sich um einen britischen oder amerikanischen film handelt?"). unterschiedlichen wortschatz ("wenn sie eine landschaftsbeschreibung als gedruckten text vorliegen haben, woran erkennen sie, ob es sich um einen amerikanischen oder englischen handelt?) und sprachgeschichte ("haben sie die einleiteung des american heritage dictionary gelesen?")
6. (hauptthema). erklären sie das wh-movement so, als wollten sie einer 5. klasse beibringen, wie im englischen fragen aufgebaut sind.

literatur
1. (hauptthema) herr ***** legt mit "the hyenas" von kipling vor. kurze gedichtinterpretation mit einordnung in soziale und politische hintergründe der zeit. wir kommen auf die indien- und afrikapolitik zu sprechen, schließlich auf den burenkrieg; dabei kann ich auf andere gedichte kiplings bezug nehmen, bzw versuchen seine haltung daran zu demonstrieren.
2. (hauptthema) zum thema modern historical novel kommt die überleitende frage nach dem zeitpunkt der unabhängigkeit indiens (bezug auf das "raj quartet"). verschiedene modernistische aspekte von "time's arrow" und "a history of the world in 10 1/2 chapters" werden angeschnitten. geringe möglichkeiten, definitionen anzubringen. herr ***** strebt eine möglichst lebhafte diskussion an.
in den fragen zu den ersten beiden themen steckte deutlich mehr landeskunde, als ich für eine prüfung erwartet hatte.
3. (hauptthema). lyrik des 1. wk. ich soll einfach über das thema referieren. ich nehme bezug auf das thema kipling und komme über seine haltung bezüglich des 1. wk zu anderen relevanten autoren: sassoon, rosenberg, owen und anderen. (ich hatte eine gedichtauswahl vorgelegt, auf die ich zurückgreifen konnte).
4. (hauptthema) was ist das besondere an revenge tragedies, was kommt immer darin vor, welche vorbilder, wie unterscheidet sich hamlet von den anderen ausgewählten texten (spanish tragedy, revenger's tragedy, revenge of bussy d'ambois)? moral und ethik? inwieweit wären solche tragödien heute noch relevant bzw wären sie literarisch möglich? bezug auf brecht.
5. (hauptthema) american naturalism und realism. zeigen sie aspekte der beiden richtungen an ausgewählten kurzgeschichten.
6. (nebenthema) dickens. was ist fällt ihnen an dickens besonders auf? ich gehe auf die verwendung von regionalen und sozialen dialekten sowie sprachfehlern ein und stelle eine verbindung mit der mimetischen darstellung im realismus und naturalismus her.
7. (nebenthema) romantik. realismus und romantik in zusammenhang bringen, unterschiede und gemeinsamkeiten herausarbeiten. bsp nicht aus der lyrik
sondern romane, besonders robinson crusoe.

ich fürchte, irgendwas fehlt noch, aber es fällt mir nicht mehr ein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© Copyright 2023 www.uni-protokolle.de