klinische psychologie | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

klinische psychologie | Psychologie
19.03.2003
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
klinische psychologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
Nein.
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
Ja.
Prüfungsablauf / Tipps
Man kann es nur immer wieder sagen: Herr ***** ist absolut nett und hat eine sehr beruhigende Art (muss er ja können, ist schließlich Therapeut!). So hat sich SOGAR MEIN Puls gesenkt und es war tatsächlich mehr wie ein Fachgespräch / fachlicher Dialog als eine Prüfung. Auch hat er mir gut Rückmeldung gegeben, so dass ich – entgegen anderer Prüfungsprotokolle - immer wusste, ob ich richtig oder falsch lag. Auch gibt er Hilfestellungen, wenn man noch nicht genau den Punkt getroffen hat, den er hören wollte und leitet einen hin (z.B.: „Was kann man denn da noch kognitiv machen...?“). Auch ist es nicht dramatisch, wenn man nicht 100% die Antwort gibt, die er auf seinen Folien hat. Ich denke, das Wichtigste ist hier, dass man es BEGRIFFEN hat und passende Antworten gibt. Also Ätiologiemodelle lernen, biologische/neurophysiologische Zusammenhänge verstehen und wissen, warum man bei welcher Störung welche Therapieform anwendet. Am besten vorher mal alle möglichen Störungsbilder voneinander abgrenzen und vergleichen, denn er stellt Transferfragen und will Dinge wissen, die nicht unbedingt so in seinem Skript stehen. Die wichtigsten Namen merken, aber weniger Häufigkeiten, Komorbiditäten, etc. lernen. DSM-Kriterien hört er nach wie vor gerne, wenn man sie in die Antworten einbindet. Er scheint sehr auf die Persönlichkeitsstörungen abzufahren: also die anschauen, Therapien überlegen, voneinander abgrenzen, etc. Also eine anschauliche Beschreibung abgeben.
Prüfungsfragen
Ich hatte kein Spezialthema, woraufhin er mich gleich mal fragte, ob das Absicht gewesen sei und dann eine Erklärung hören wollte, warum ich keins gewählt hatte. War aber ok, hat ihn einfach interessiert, was es für Gründe gibt keins zu machen.

Essstörungen.
Abgrenzung AN vs. BN: Fressattacken Kriterium A bei BN (2 x pro Woche, gr. Mengen, keine Kontrolle), können auch bei AN auftauchen (Binge Eating/Purging Typus), sind aber hier nicht so dominant. Ansonsten hab ich Onset, Häufigkeiten, Sterberate bei AN, körperlich unterschiedliche Symptome erklärt. Dann wollte er noch wissen, dass die AN oft vor der BN ist. Prädisponierende Faktoren der Essstörungen: sozial (Schönheitsideal), Familie als Symptomträger, Reduktionsdiäten, Restrained Eating, biol. (wusste ich nicht wie, war auch nicht schlimm), in Kindheit gelernt, kognitive Schemata (von ?? nach Beck).

Angststörungen.
Enststehung.
2-Faktoren-Theorie + Erweiterungen: Seligman - Preparedness, Reiss & McNally - Angstsensitiviät, kognitiv = Goldstein & Chambless - einfache vs. komplexe Phobie, Matthews - Attribution, Beck – kognitive Schemata. Die Modelle alle genauer erklärt.
Therapie. Konnte mir eine aussuchen, sagte er. Wollte Soziale Phobie erzählen, er wollte dann doch die Spezifische hören. Hab ich dann erzählt (Info, Erklärungsmodell an Patienten (Angstkurve erklären), Compliance erhöhen und Skepsis reduzieren (bei Agoraphobie viele Abbrecher, weil die Therapie zu „krass“ ist) ERP, ... bei Agoraphobie darauf achten, dass nicht kognitiv vermieden wird. Was das sei, fragte er. Ablenkung durch Gespräche, etc.

Affektive Störungen.
Was ist das? Können sie mir was dazu sagen? Ich begann bei Abgrenzung Unipolar, Bipolar: Welche Störungen dazu gehören, endogene = MD, exogene = organisch bedingte, reaktive = Anpassungsstörung (eigenes Störungsbild, nicht zu den affektiven), manisch-depressiv = bipolar. Dann wollte er die Abgrenzung manische vs. hypomane Phase hören: 4 Tage vs. 1 Woche und weniger Symptome (hab ein paar von den Kriterien aufgezählt). Wie viel % MD? 10-15%, bei Frauen sogar bis zu 25% (Frauen:Männer 2:1)
Warum Frauen eher depressiv werden (mit der Frage hatte ich nicht gerechnet)? Hab ihm erst mal die Modelle erzählt: Lewinsohn, Seligman + Kausalattributionen (hier Verweis, dass Frauen vielleicht noch eher zu der internalen und globalen Attribuierung bei negativen Ereignissen neigen als Männer, woraufhin er grinste). Als ich mit Beck anfing, unterbrach er mich und wechselte das Thema.

Persönlichkeitsstörungen.
Histrionische PS erklären. Früher „hysterische“, leicht beeinflussbar, starke Emotionalität, immer im Mittelpunkt stehen wollen, theatralisches Verhalten, etc.
Wie man die therapieren würde. Habe alles erzählt, was mir so eingefallen ist (hauptsächlich von seinen Skript-Therapievorschlägen zur zwanghaften PS), also Struktur, Kompetenz, Basis aufbauen und gute Patient-Therapeut-Beziehung vor Kritik, soziale Kompetenz trainieren, angemessenen Emotionsausdruck lernen, zwischenmenschliche Fähigkeiten (da die aufgrund der tiefen und langen Verankerung der Störung in der ganzen Persönlichkeit meist abhanden gekommen sind – keine Freunde haben, etc.) fördern. Worauf er hauptsächlich hinaus wollte war: Den Patienten eher aus dem sozialen Leben herausnehmen (im Gegensatz zu der schizoiden z.B.) muss und er lernen soll, sich alleine beschäftigen zu können, mit sich selbst etwas anfangen zu können, auf die inneren Bedürfnisse hören lernen, etc. Dann wollte er noch die kognitiven Schemata bzw. die Hauptgedanken der histionischen und der narzistischen PS hören (stehen im Skript, meine Antworten waren hier eher intuitiv, haben aber wohl gestimmt – aber lest sie besser nach).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

© Copyright 2023 www.uni-protokolle.de