Klinische Psychologie | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

Klinische Psychologie | Psychologie
02.08.2006
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Klinische Psychologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
2;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Dem was in den anderen Protokollen in Bezug auf Herrn ***** als Prüfer steht, schließe ich mich an: Herr ***** ist nett, lächelt freundlich und fragt am Anfang was Nettes („Sind Sie aufgeregt?“), gibt aber wirklich kein Feedback, schaut kaum auf, blättert in seinen Vorlesungsskripten, usw.
Daher nur folgende Ergänzungen: erstens sitzt Herr ***** recht weit von einem weg, er hat eine Couch und zwei Sessel die sich gegenüberstehen. Auf einem Sessel war ich, rechts auf dem Sofa die Beisitzerin und gegenüber, 2-3m entfernt und durch einen kleinen Tisch getrennt, Herr *****.
Prüfungsfragen
SPEZIALTHEMA
Habe mit einer Studie angefangen, Herr ***** musste sie zwar erst suchen, er hatte sie vergessen, rauszulegen und gelesen hatte er sie auch noch nicht. War aber trotzdem kein Problem. Das mit der Studie kann ich nur empfehlen, ich merkte, dass ich selbst im Verlauf dieser 15min ruhiger wurde (auch wenn die Anspannung sofort danach wieder da war). Ich fragte, welche Studie spannender sei und ob ich dann damit beginnen wolle. Herr ***** fragte zu den Studien was er wissen wollte z.B. „Was war den der Ausgangspunkt? Das Thema?“, „Wie hat man das untersucht?“, „Was waren die Instrumente?“, „Was waren die Ergebnisse?“ und am Ende „Nennen Sie mir doch bitte die drei wichtigsten Schlussfolgerungen, die Sie aus der Studie ziehen können.“ Zu der zweiten Studie bin ich gar nicht mehr gekommen. Der Studienteil lief gut.

Dann fing der Frage-und-Antwortteil an. ***** fragt wirklich quer durch das Skript und wie ich später aus „gut informierten Kreisen“ erfahren habe, sind seine Prüfungen vom Anspruch her sehr unterschiedlich, was er selbst wohl nicht bemerkt. So gibt es Prüfungen, in denen er nur sehr unspezifisch fragt (Was ist eine Depression?) und in denen man dann alles loswerden kann was man weiß (vor allem minutenlange Rezitationen der fleißig auswendig gelernten DSM-IV-Kriterien) und das weglässt, was man nicht weiß. Oft enden diese Prüfungen mit einer 1 und die Prüflinge haben den Eindruck, ***** reiche es, wenn man den Stoff grob verstanden hat (siehe andere Protokolle). In anderen Prüfungen fragt er dagegen sehr spezifisch, und ärgert die Kandidaten mit superspeziellen Fragen zu beliebten Themen wie Psychotherapieforschung oder Psychotherapieschulen. Hier will er dann eigentlich exakt die 5 (oder auch 20) Punkte hören, die im Skript stehen, am besten im Wortlaut und fehlen darf auch nix. Von „grob verstanden“ ist hier keine Rede. Kandidaten mit dieser Prüfung gehen eher mit 2,7 nach Hause. Je nachdem was man erwischt, hat man bei den Fragen also Glück oder eben Pech.
Meine Prüfung war durchmischt...(keineswegs gibt es nur 1en bei *****, anscheinend fühlt sich diese Gruppe aber in besonderer Weise zum Abfassen von Protokollen berufen...)

PERSÖNLICHKEITSSTÖRUNGEN: Cluster nennen, Borderline-DSM-IV-Kriterien nennen

ATP: Bitte alles dazu beschreiben (hatte ich nicht so genau gelernt die DBT oder IPT, konnte ihm etwa sagen was das ist und dass es verschiedene Übungen mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad gibt. Er fragte mehrmals nach den einzelnen Bereichen, von denen ich nur noch einige aus meiner Erinnerung generieren konnte und dem Ablauf; leider obwohl ich gleich zugegeben hatte, dass ich dieses Programm nicht mehr gelernt hat. Irgendwann die erlösende Frage „Wo wendet man das an?“ -> habe ihm verschiedenes genannt (auch in der Hoffnung, dass er mich vielleicht DBT oder IPT erklären lässt), unter anderem auch

SOZIALE PHOBIE. Wollte wissen ob man das da immer macht. -> Nein, nicht unbedingt, es gibt ja die 2 Typen: beim sozialen Kompetenzdefizit auf alle Fälle, beim sozialen Phobiker müsse man abwägen: eigentlich können die das, aber vielleicht verlernen sie es auch bzw. es fehlt ihnen irgendwann die Übung. Er hat dann noch mal erklärt, dass Sozialphobiker das nicht unbedingt brauchen (hatte er mir wohl nicht richtig zugehört, eigentlich dachte ich das so dargestellt zu haben, wenn auch mehr mit dem Fokus wann es Sinn machen könnte..?). ***** wollte dann die „Ätiologietabelle“ im Skript erklärt haben, habe ihm aber nicht alle Punkte nennen können.

DEPRESSION: ***** (ich nehme an Sie wissen was eine Depression ist) fragte nach biologischen Erklärungsmodellen, die ich ihm auch alle sagen konnte. Komisch ist, wenn man fertig ist mit der Aufzählung und noch kurz selbst nachdenkt, ob man was vergessen hat, dann wartet ***** ab ohne seine Miene zu verändern oder einem zu verstehen zu geben, dass es alle Punkte waren.

Problematisch war generell, dass ich an manchen Stellen ob der Fülle des Gelernten in meinem Gehirn nachsuchen musste und die Zeit überbrückte, indem ich so was sagte im Stil von „moment, ich muss noch mal kurz überlegen…“ oder „da bin ich etwas unsicher…“ -> tut das auf keinen Fall!!!!! Auf Schlagworte wie „kurz nachdenken“, „unsicher“ etc. schaut er nämlich auf und schaut einen mit unveränderter Miene an. Ich war mir dann sofort noch unsicherer und zusätzlich vom „asiatischen Lächeln des Prof. *****“ irritiert..., also Spannungstoleranz trainieren ;-)!

noch was zur Vorbereitung: ich hatte wenig Zeit und habe daher lediglich 2 Wochen lang das Skript gelernt und ab und an was im Comer nachgelesen. Meine Note war dadurch wohlgemerkit nicht schlechter als die Noten von KommilitonInnen, die z.T. bereits seit einem halben Jahr das DSM-IV und die einschlägigen Lehrbücher lasen und auswendig lernten. Die Prüfung ist also auch ohne wahnsinnige Vorbereitungszeit zu schaffen (mal ganz ehrlich: egal wie viel man vorher liest, am Ende knallt man sich den – unglaublich umfangreichen – Stoff innerhalb von ein paar Tagen ins Hirn, auch wenn’s viele wohl nicht gleich zugeben; habe jedenfalls noch mit niemandem gesprochen, bei der/dem es wirklich anders gewesen wäre)!

und noch ein Wort zu DSM-IV-Kriterien: lernt sie! auswendig! mit allen Kriterien! …auch wenn ***** in der Sprechstunde sagt, man müsse nur „grob wissen, um was es bei den Störungen geht“ -> das ist Understatement.

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