Pädagogische Psychologie | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

Pädagogische Psychologie | Psychologie
19.03.2002
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Pädagogische Psychologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
Ja.
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
Ja.
Prüfungsablauf / Tipps
Spezialthema: „Belastungen des Schülers“ mit folgenden Literaturstellen:

1) Mansel, J. & Hurrelmann, K. (1989). Emotionale Anspannung als Reaktion auf Leistungsschwierigkeiten. Stabilität und Veränderung während der schulischen Ausbildung. Zeitschrift für Sozialisationsforschung und Erziehungssoziologie, 9, 285-304.

2) Projektgruppe Belastung (1998). Belastung in der Schule? Eine Untersuchung an Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien Baden-Württembergs (S. 8-239). Weinheim: Beltz

3) Winkler Metzke, C. & Steinhausen, H. (2001). Merkmale der Schulumwelt und psychische Befindlichkeit. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, 33, 30-41.

4) Janosz, M., Le Blanc, M., Boulerice, B. & Tremblay, E. (2000). Predicting Different Types of School Dropouts : A Typological Approach With Two Longitudinal Samples. Journal of Educational Psychology, 92, 171-190.

Durch Anmerkungen wie “mhmm“ und „jaa..“ hat Frau ***** mich zum Weiterreden animiert. Das fand ich sehr angenehm.
Prüfungsfragen
Allgemeine Fragen:

1) Es gibt eine Literatur zu Schreibabys von Frau Bart in der Beratungsstelle MenschensKind. Können Sie da etwas dazu sagen?

=> es handelt sich dabei um eine Einrichtung zur Prävention von Kindesmisshandlung und –vernachlässigung. Insgesamt sind 263 Familien behandelt worden. Nach wenig strukturiertem Erstgespräch, bei dem der Fokus auf der Interaktion zwischen Kind und Eltern liegt, gibt es drei Behandlungsansätze:

A)Entwicklungspsychologische Beratung bei hinreichend fürsorglichen Eltern

B)Angeleitete Eltern-Säuglings-Übungssitzungen bei exzessiv schreienden Babys, um das bisher stereotype Elternverhalten aufzubrechen und differenziert auf die Bedürfnisse des Babys einzugehen.

C)In besonders schweren Fällen: Eltern-Säuglings-Psychotherapie


2) Im Zusammenhang mit Psychologen fällt auch immer wieder der Begriff „Burnout“ Was ist das eigentlich?

=> Burnout: Ein Prozess, während dessen sich ein vormals engagierter Professioneller von seiner Arbeit distanziert als Reaktion auf Stress und Belastung im Beruf.

Drei Phasen des Burnouts:

A)Physische und psychische Erschöpfung (Grenzen der Belastbarkeit werden erreicht, da die Lehrer an ihrem Anspruch scheitern, alles perfekt machen zu wollen. Zu viel Idealismus)

B)Mechanische Erfüllung der Aufgaben (Ideale werden aufgegeben, man funktioniert nur noch so, Lehrer wird uneinfühlsam und hat negative Einstellung)

C)Zusammenbruch / terminales Burnout (starker Widerwillen dem Beruf gegenüber, tiefe Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, Zweifel am Sinn des Lebens)


3)Wir haben auch Untersuchungen zu Misshandlung und Vernachlässigung gehabt. Können Sie sagen, was das ist?

=> Vernachlässigung: Wenn Eltern / Bezugspersonen Kinder unzureichend ernähren, pflegen, fördern, gesundheitlich versorgen, beaufsichtigen und/oder vor Gefahren schützen (wesentlich häufiger als Mißhandlungen). Hohe Dunkelziffern, 700.000 Fälle pro Jahr in den USA und ¾ aller Missbrauchsfälle in deutschen Jugendämtern. Bei Misshandlung 300.000 Fälle in den USA und bei Missbrauch 150.000 Fälle.

4) Was ist zu Kinderaussagen bei Missbrauch zu sagen?

=> meist sehr valide, da kein „Missbrauchssyndrom“ vorhanden ist: Aussagenanalyse. Dies beruht auf der Annahme, dass Aussagen, die auf realen Beobachtungen (selbsterlebten Ereignissen) beruhen, sich in ihrer Qualität von Aussagen, die Phantasieprodukte sind, unterscheiden. Qualitätsmerkmale sind sog. „inhaltliche Realkennzeichen“.
Einige Merkmale
A)Logische Konsistenz
B)Ungeordnete sprunghafte Darstellung
C)Quantitativer Detailreichtum
D)Wiedergabe von Gesprächen oder einzelnen Äußerungen beteiligter Personen
E)Schilderung von Komplikationen im Handlungsverlauf
F)Schilderung ausgefallener Einzelheiten, die aber nicht unrealistisch sind
G)Phänomengemäße Schilderung unverstandener Handlungselemente. (z.B. Ejakulation)
H)Spontane Verbesserungen der eigenen Aussage (Präzisierung, Berichtigung)

Das war es im wesentlichen. Man muss eben alles noch ein wenig ausschmücken und detailreicher erzählen.

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