Psychopathologie | Psychologie
31.03.2008
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Psychopathologie
Dauer:
40-50 Minuten
Note:
1-;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Herr ***** war während der Prüfung total angenehm und sogar noch entspannter als in der Vorbesprechung. Auf seine Aussagen aus der Vorbesprechung war >voll< Verlass:
* es ist besser zuzugeben wenn man etwas nicht weiß, rät ("ich spekulier jetzt mal") oder einfach auf dem Schlauch steht. Das nimmt er überhaupt nicht übel sondern rechnete es zumindest mir eher positiv an (Ich hab unglaublich oft gesagt, dass ich's jetzt so ganz genau nicht weiß, oder da nicht auf eigene Erfahrungen zurück greifen kann und dann einfach mal versucht mir was herzuleiten: "Ich würde mir das aber so vorstellen").
* Er versucht wirklich nicht einen aufs Glatteis zu führen. Ganz wichtig: Er greift im Verlauf der Prüfung die Themen auf, die man selber anspricht. Also nicht versuchen mit Stichwörtern zu glänzen, die man möglicherweise nicht auch mit (ein bisschen) Inhalt füllen kann!
* Herr ***** möchte zwar auch manchmal ein bestimmtes Wort hören (daher - nicht zu schnell reden, dann geht das möglicherweise unter) ist aber sicher kein Wortklauber. Bei mir war er auch mit (subjektiv) konfusen Umschreibungen zufrieden.
* Immer auch Beispiele geben können!! O-Ton *****: „Erst an Beispielen merkt man, ob man es wirklich verstanden hat“ (Wo er recht hat, hat er recht.)
* "Komische Fragen": Ab und zu fragt er wohl auch (bei mir auch) völlig kuriose Sachen. Mir ist bei der letzten Frage alles aus dem Gesicht gefallen, weil ich dachte "Wo kommt DAS denn jetzt her???". Das sind meiner Einschätzung nach Dinge, die ihm grad einfallen oder über die er einem einfach was erzählen will. Herr ***** hat durchaus den klaren Überblick, was eigentliches Prüfungsthema ist und was nicht und berücksichtigt die Antworten auch entsprechend. Also von "abstrusen" Themenabstechern nicht aus der Ruhe bringen lassen!
Wichtiger Tip, wenn er eine "Kann"-Frage stellt ("Können den Halluzinationen denn auch da-und-da auftreten?"): Kann-Fragen immer mit Ja beantworten, weil eigentlich alles sein KANN. Besser noch: "Naja, typisch ist es nicht, aber vorkommen kann alles" (ist mir in dem Moment übrigens nicht eingefallen). Grundsätzlich keine Absolutaussagen, sondern immer so was wie "eher", "häufiger", "prototypisch" bzw. "seltener", "unüblich" oder so.
* es ist besser zuzugeben wenn man etwas nicht weiß, rät ("ich spekulier jetzt mal") oder einfach auf dem Schlauch steht. Das nimmt er überhaupt nicht übel sondern rechnete es zumindest mir eher positiv an (Ich hab unglaublich oft gesagt, dass ich's jetzt so ganz genau nicht weiß, oder da nicht auf eigene Erfahrungen zurück greifen kann und dann einfach mal versucht mir was herzuleiten: "Ich würde mir das aber so vorstellen").
* Er versucht wirklich nicht einen aufs Glatteis zu führen. Ganz wichtig: Er greift im Verlauf der Prüfung die Themen auf, die man selber anspricht. Also nicht versuchen mit Stichwörtern zu glänzen, die man möglicherweise nicht auch mit (ein bisschen) Inhalt füllen kann!
* Herr ***** möchte zwar auch manchmal ein bestimmtes Wort hören (daher - nicht zu schnell reden, dann geht das möglicherweise unter) ist aber sicher kein Wortklauber. Bei mir war er auch mit (subjektiv) konfusen Umschreibungen zufrieden.
* Immer auch Beispiele geben können!! O-Ton *****: „Erst an Beispielen merkt man, ob man es wirklich verstanden hat“ (Wo er recht hat, hat er recht.)
* "Komische Fragen": Ab und zu fragt er wohl auch (bei mir auch) völlig kuriose Sachen. Mir ist bei der letzten Frage alles aus dem Gesicht gefallen, weil ich dachte "Wo kommt DAS denn jetzt her???". Das sind meiner Einschätzung nach Dinge, die ihm grad einfallen oder über die er einem einfach was erzählen will. Herr ***** hat durchaus den klaren Überblick, was eigentliches Prüfungsthema ist und was nicht und berücksichtigt die Antworten auch entsprechend. Also von "abstrusen" Themenabstechern nicht aus der Ruhe bringen lassen!
Wichtiger Tip, wenn er eine "Kann"-Frage stellt ("Können den Halluzinationen denn auch da-und-da auftreten?"): Kann-Fragen immer mit Ja beantworten, weil eigentlich alles sein KANN. Besser noch: "Naja, typisch ist es nicht, aber vorkommen kann alles" (ist mir in dem Moment übrigens nicht eingefallen). Grundsätzlich keine Absolutaussagen, sondern immer so was wie "eher", "häufiger", "prototypisch" bzw. "seltener", "unüblich" oder so.
Prüfungsfragen
Ich hatte an dem Tag keinen guten Start und war völlig konfus - Sachen, die am Abend vorher noch klar und wie aus der Pistole geschossen kamen, waren mir am Prüfungstag nur unter Mühen und in weiten Kringeln zu entlocken. Ich selber fand mich ehrlich gesagt schrecklich. Das nur vorab.
Einstiegsthema war bei ZWANG. Da wollte er typische Symptome (Zwangsgedanken, Zwangshandlungen), dass Zwangsgedanken sich generalisieren (also in immer mehr Situationen auftreten). Sind den Zwangspatienten solche, die dann tatsächlich mit der Axt auf jemanden losgehen? (nein. Gar nicht.) Abgrenzung zur Sucht (habe mir einen Abgebrochen mit Sucht noch irgendwie sonnvoll, Zwang nicht. Wollte er gar nicht, sondern er wollte darauf hinaus, dass Sucht und Zwang grundsätzlich sehr ähnlich und eben schwer abzugrenzen sind). Dann wollte er hören physiologischen Strukturen da mitspielen (mit der Ankündigung, dass das ja eigentlich nicht zum Thema gehört). Wusste ich spontan nicht mehr, hab dann angeboten, dass Kokain & Amphetamine ja auch Zwangssymptome auslösen und es daher was dopaminerges sein muss (Antwort wäre gewesen: Hirnstamm, Basalganglien).
Irgendwie kamen wir dann auf Halluzinationen, Pseudohalluzinationen, Illusionen. (Das weiß ich nicht mehr so genau, weil ich da dann völlig neben der Rolle war). Er erwartete nicht zwingend Definitionen, obwohl es natürlich schöner & eleganter wäre.
Dann Delir, da habe ich (gefühlt) total versagt ("Was ist denn ein Delir ganz allgemein?" hat mich total fertig gemacht. Bin partout nicht auf GRUNDSÄTZLICH REVERSIBLE ORGANISCHE HIRNERKRANKUNG gekommen. ARGH!!). Gerettet hat mich, weil es wohl für ihn ganz zentral ist: Ein Delir ist ein akuter NOTFALL. Ein besonderer Notfall ist ein Delir unbekannter Ursache (*****: "Da sterben einem uU nämlich plötzlich Leute weg.").
Dann kamen noch ein paar Sächelchen die ich schon wieder vergessen habe, die aber eigentlich alle was mit dem Psychopathologischen Befund zu tun hatten (nicht allgemein, sondern eben bezogen auf Störungsbilder – so nach dem Motto: „Wo kommen denn noch… vor?“, „Kommen da auch solche Wahnphänomene vor?“, was für Bewusstseinsstörungen gibt es denn? – quantitative & qualitative: Bewusstseinstrübung, ~einengung, ~verschiebung).
Ganz am Schluss kam dann mein persönliches Highlight: "Wie würden sie denn pathologische Müdigkeit diagnostizieren?" (Da blieb mir nur noch der Mund offen. Habe zugegeben keine Ahnung zu haben und dann was über Einschlaf-Latenz-Tests gelernt, das ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde *grins*)
Alles in allem eine (trotz meiner völligen Hirnverschwurbelung) total angenehme und entspannte Prüfung mit einem mehr als fairen und gutwilligen Prüfer.
Einstiegsthema war bei ZWANG. Da wollte er typische Symptome (Zwangsgedanken, Zwangshandlungen), dass Zwangsgedanken sich generalisieren (also in immer mehr Situationen auftreten). Sind den Zwangspatienten solche, die dann tatsächlich mit der Axt auf jemanden losgehen? (nein. Gar nicht.) Abgrenzung zur Sucht (habe mir einen Abgebrochen mit Sucht noch irgendwie sonnvoll, Zwang nicht. Wollte er gar nicht, sondern er wollte darauf hinaus, dass Sucht und Zwang grundsätzlich sehr ähnlich und eben schwer abzugrenzen sind). Dann wollte er hören physiologischen Strukturen da mitspielen (mit der Ankündigung, dass das ja eigentlich nicht zum Thema gehört). Wusste ich spontan nicht mehr, hab dann angeboten, dass Kokain & Amphetamine ja auch Zwangssymptome auslösen und es daher was dopaminerges sein muss (Antwort wäre gewesen: Hirnstamm, Basalganglien).
Irgendwie kamen wir dann auf Halluzinationen, Pseudohalluzinationen, Illusionen. (Das weiß ich nicht mehr so genau, weil ich da dann völlig neben der Rolle war). Er erwartete nicht zwingend Definitionen, obwohl es natürlich schöner & eleganter wäre.
Dann Delir, da habe ich (gefühlt) total versagt ("Was ist denn ein Delir ganz allgemein?" hat mich total fertig gemacht. Bin partout nicht auf GRUNDSÄTZLICH REVERSIBLE ORGANISCHE HIRNERKRANKUNG gekommen. ARGH!!). Gerettet hat mich, weil es wohl für ihn ganz zentral ist: Ein Delir ist ein akuter NOTFALL. Ein besonderer Notfall ist ein Delir unbekannter Ursache (*****: "Da sterben einem uU nämlich plötzlich Leute weg.").
Dann kamen noch ein paar Sächelchen die ich schon wieder vergessen habe, die aber eigentlich alle was mit dem Psychopathologischen Befund zu tun hatten (nicht allgemein, sondern eben bezogen auf Störungsbilder – so nach dem Motto: „Wo kommen denn noch… vor?“, „Kommen da auch solche Wahnphänomene vor?“, was für Bewusstseinsstörungen gibt es denn? – quantitative & qualitative: Bewusstseinstrübung, ~einengung, ~verschiebung).
Ganz am Schluss kam dann mein persönliches Highlight: "Wie würden sie denn pathologische Müdigkeit diagnostizieren?" (Da blieb mir nur noch der Mund offen. Habe zugegeben keine Ahnung zu haben und dann was über Einschlaf-Latenz-Tests gelernt, das ich mein Leben lang nicht mehr vergessen werde *grins*)
Alles in allem eine (trotz meiner völligen Hirnverschwurbelung) total angenehme und entspannte Prüfung mit einem mehr als fairen und gutwilligen Prüfer.
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