Psychopathologie | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

Psychopathologie | Psychologie
23.03.2009
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Psychopathologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1-;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Ich habe bei Herrn ***** heute nur positive Erfahrungen gemacht und möchte euch gerne ein bisschen die Angst vor ihm nehmen! Ein großer Vorteil bei ihm ist aus meiner Sicht, dass völlig klar ist, was geprüft wird und man die Vorlesung z.B. nicht unbedingt gehört haben muss. Außerdem ist der Stoff recht überschaubar. Ich habe 2 Wochen gelernt für die Prüfung (ohne, dass ich schon Klinische vorher gelernt hatte) - was wirklich ausreichend war.
In der Prüfung fand ich ihn umgänglich und nett, es lief eher gesprächsartig. Wenn ich mal etwas nicht wusste, hat er versucht, mich drauf zu bringen oder hat es selber erklärt – aber ohne mir das Gefühl zu machen, ich hätte jetzt versagt. Bei mir hat er auch nicht, wie in früheren Protokollen „wortklauberisch“ auf Formulierungen geachtet, und es war auch ok, wenn mal in einer Liste von Begriffen ein bestimmter gefehlt hat (z.b. als ich die ICD-10-Kriterien der Schizophrenie sagen sollte und auf einen Punkt nicht mehr kam: „Macht nichts, die wichtigsten haben Sie ja gesagt.“).
Könnte mir höchstens vorstellen, dass das die Sachen sind, die bei ihm den Unterschied zwischen 1,0 und 1,3 ausmachen.
Prüfungsfragen
instiegsfrage klassisch nach der Diplomarbeit – das war bei mir ganz passend, weil ich halt in der Psychiatrie über kognitive Defizite bei Depressionen geschrieben hab. Da hat er mich dann gefragt, was denn so rausgekommen ist und hatte gleich schon einen Einstieg in die Prüfung. Bevor er mich (erwartungsgemäß) nach der Differentialdiagnose Pseudodemenz – Demenz gefragt hat, hat er mich etwas verwirrt: Wie ordnen Sie denn die kognitiven Defizite der Depression in den sonstigen psychopathologischen Befund ein und was kann man da therapeutisch machen. Er wollt auf Becks kognitive Triade hinaus (die ich aber nur sinngemäß und nicht wörtlich parat hatte). Danach wie gesagt die Unterscheidung von der Demenz.
Themenwechsel – Suchterkrankungen: Wodurch zeichnet sich ein einfaches Alkoholentzugssyndrom aus (also nicht Delir, womit ich eher gerechnet hätte)? Vegetative Symptome und Angst hab ich genannt und mich dann selber in Probleme gebracht mit der Aussage „Kann man sich ja vorstellen, dass man Angst bekommt, wenn man solche vegetativen Symptome hat.“ Er: „Naja, die Angst hat ja noch eine weitere Ursache – welche?“ Tja, keine Ahnung. „Sie meinen wohl ein Neurtransmittersystem?“ Das war es, aber ich hatte halt keine Ahnung, was bei Alkoholabhängigkeit neurotransmittermäßig abgeht. GABA war es, also der primäre Inhibitions-Botenstoff. Wenigstens konnte ich dann noch halbwegs erläutern, dass es zu einer überschießenden Feedback-Reaktion kommt, wenn vorher chronisch hohes GABA-Niveau vorlag und dann ein abrupter Entzug stattfindet. Und das verursacht dann offensichtlich Angstgefühle... Aber dass GABA sowohl mit Alkohol als auch mit Angst zu tun hat, war mir neu.
Dann wollte er noch wissen, worin der wesentliche Unterschied zum Delir besteht (Bewusstseins- und Orientierungsstörungen, formale und inhaltliche Denkstörungen, Wahrnehmungsstörungen; Amnesie erst bei noch schwereren Fällen wie Korsakow).
Dann kamen noch Fragen zur Schizophrenie und zu den psychopathologischen Störungen, die bis dahin noch nicht dran waren (v.a. Wahrnehmungsstörungen). Was in den bisherigen Protokollen noch nicht steht:
- Immer die wichtigste Differentialdiagnose im ICD-10 ist, dass die Störung nicht durch organische Störungen oder psychotrope Substanzen verursacht ist.
- Gutes Beispiel für Pareidolien ist, dass man Gesichter in Wolken sieht.
- Eine Überraschung war: „Gibt es eine pathognomonische Wahrnehmungsstörung?“ Das Wort kommt im Buch 1x vor und wird nicht selber erklärt. Bedeutet soviel wie: „Wenn Symptom X, dann Krankheit Y“. Ich hab die akustische Halluzination für Schizophrenie genannt, aber er wollte darauf hinaus, dass es überhaupt keine pathognomonischen Symptome bei den psychischen Störungen gibt.

Als Feedback hat er nachher gesagt, er hätte gemerkt, dass ich viel gelernt hätte und wäre deshalb an ein paar Stellen in die Tiefe gegangen, um zu schauen, ob es eine 1 wird. Trotz einiger Lücken und Missverständnisse war das aber scheinbar für ihn gegeben. Mein Fazit: Ist wirklich in Ordnung, wenn man ihm zugeteilt wird! Aber eine 1,0 ist wohl bei ihm eher schwer (auch bei einer Woche mehr Lernen hätte ich die Sachen nicht gewusst).

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