Psychopathologie | Psychologie
14.09.2005
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Psychopathologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1-;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Von dem Angebot, mit einem Wunschthema einzusteigen, habe ich keinen Gebrauch gemacht, sondern die erste Frage aus einem Kartenhäufchen auf dem Tisch gezogen.
Diese Prüfung war mit Abstand die angenehmste bisher, ein wirkliches Gespräch mit einem Prüfer, der interessant (und viel) erzählt und auch bei kompliziertem Drumherumreden genau zuhört. Wichtig scheint ein guter Überblick über die Störungsbilder zu sein! Prävalenzen wurden allerdings gefragt, ich habe immer ziemlich richtig geschätzt! Es wurden keine Medikamente erfragt (bot sich auch bei meinen Themen nicht an), in geringem Umfang neurophysiologische Vorgänge. Sehr interessiert war Herr ***** an psychologischen Therapien. eine Prüfung, in der ich was gelernt habe und die mir zeigt, dass es wichtig ist, mal den engen Rahmen eines überschaubaren psychologischen Instituts zu verlassen.
Diese Prüfung war mit Abstand die angenehmste bisher, ein wirkliches Gespräch mit einem Prüfer, der interessant (und viel) erzählt und auch bei kompliziertem Drumherumreden genau zuhört. Wichtig scheint ein guter Überblick über die Störungsbilder zu sein! Prävalenzen wurden allerdings gefragt, ich habe immer ziemlich richtig geschätzt! Es wurden keine Medikamente erfragt (bot sich auch bei meinen Themen nicht an), in geringem Umfang neurophysiologische Vorgänge. Sehr interessiert war Herr ***** an psychologischen Therapien. eine Prüfung, in der ich was gelernt habe und die mir zeigt, dass es wichtig ist, mal den engen Rahmen eines überschaubaren psychologischen Instituts zu verlassen.
Prüfungsfragen
Erste Karte: F0, Demenz.
Was das denn ist, wie zeigt sich die Demenz, welche gibt es, was passiert mit der Persönlichkeit, kann jeder dement werden, auch Menschen mit Oligophrenie? Kurzes Zucken meinerseits, aber ja, Demenz ist ein fortschreitender Verlust der jeweils vorhandenen mentalen Kapazitäten. Zum Symptom Desorientierung die Frage, welche Qualität zuerst verloren geht. Ich hatte irgendwo gelesen, besonders die Orientierung zum Ort ginge verloren, war aber daneben, zur Zeit ist richtig. Was passiert bei Demenz im Gehirn, was sagen sie da den Angehörigen, wenn die sie fragen? Hab mit sehr einfachen Worten versucht, was von degenerativen Veränderungen und Plaques zu erklären. Und das Angehörige vor allem Informationen benötigen über das, was sie erwartet und wo sie Hilfe und Unterstützung finden. Gibt es noch andere Ursachen für Demenz? Ja, nach Schlaganfällen z.B. kommt es manchmal zu Demenzen vom Multiinfarkttyp, also fehlende Blut- und Sauerstoffversorgung. Kennen sie noch einen Demenztyp? Ich hatte noch einen Namen bei Arolt und Dilling gelesen, der fiel mir aber nicht ein, Lewy-Body-Demenz ist es.
Die zweite Karte zog Dr. ***** selbst: PSTD
Auch hier einfach erzählen, wann und wie sich die Störung zeigt. Ich habe da bei der akuten Belastungsstörung angefangen und die typischen dissoziativen Symptome geschildert, dann die PTSD damit verglichen. Die dissoziativen Symptome waren natürlich ein gefährliches Stichwort, wurde auch gleich nachgefragt. War etwas holprig meinerseits. Wie nennt man das Wiedererinnern des Traumas noch? Mir fiel flashback nicht ein, konnte aber dann ergänzen, was das besondere am Traumagedächtnis ist (Wiedererleben im Hier und Jetzt ohne nachträgliche Veränderungen). Was ist noch Wichtiges zur auslösenden Situation zu sagen? Reicht es, dass jemand eine Situation traumatisch fand? Nein, es geht um Situationen, die allgemein als Katastrophe gelten. Es gibt ja auch eine Störung, wo das nicht so ist, da können wir später noch drauf eingehen...
Kriegt auch der Feigling, der sich in die hinterste Reihe der Front verzogen hat, eine PTSD? Wie nahe beteiligt man ist, spielt keine entscheidende Rolle, sondern der Zustand in der die Person in diese Situation gerät: psychische Gesundheit und vor allem allgemeine Copingfähigkeiten. Wie fühlt sich jemand mit PTSD? Ich geriet bei der Suche in meinem Hirn immer zur GAD, hab das auch so gesagt. Das sei auch kein Wunder, denn die Symptome seien schließlich ganz ähnlich. Da fielen sie mir auch gleich wieder ein: Arousal, Gereiztheit, Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit... Was ist anders bei der GAD? Es geht um eigentlich gewöhnliche Sorgen. Was ist das jetzt für eine Störung, wo der Auslöser nicht für jeden ein Grund für Störungen ist? Ich wollte mit dem ganzen Angstspektrum von Phobien, PA und vor allem GAD loslegen, er wollte aber gar nichts von Angst wissen, sondern die Anpassungsstörung hören. Wie äußert sich die Störung? Hauptsächlich mit depressiver Verstimmung oder im Sozialverhalten. Er nannte dann die Stichworte "Ausrasten"
und "Nervenzusammenbruch". Bei der Gelegenheit lernte ich auch, dass PTSD gar nicht unbedingt zu den Angststörungen gezählt werden sollte, sondern eher eine Stressstörung sei. Wie behandelt man eine PTSD? Hab an der Fragestellung schon gemerkt, dass hier eine kleine Falle lauert und die Strategien von debriefing und defusing so formuliert, wie ich sie gut finde. Wie findet denn Herr Hiller das? Gute Frage. Soll denn das Trauma reaktiviert werden? Habe erklärt, dass das nicht das Ziel sei, es unmittelbar drum gehen könne, bei den Betroffenen Verständnis für ihre Empfindungen zu entwickeln (gerade bei den Profis im Katastropheneinsatz, die währenddessen professionelle Distanz zu wahren suchen) und Gelegenheit zur Entlastung durch Reden zu geben. Mittelfristig gehe es um die Integration des Traumas ins biographische Gedächtnis im Rahmen einer kognitiven Therapie und dass da vermutlich eine Konfrontation mit dem Trauma nicht zu verhindern sei. Konnte bei der Gelegenheit noch die Konfrontation mit Reaktionsverhinderung als sonst erfolgreiche Therapie bei Phobien nennen. Defusing und Debriefing als Strategien gelten lt. ***** als überholt, es sei viel Schaden damit angerichtet worden. So wie ich das erklärt hätte (individuell, nicht alle in eine Gruppe und jeder muss reden und das Trauma reaktivieren) wäre das aber eine gute Sache.
Mit den Worten: "schwierige Fragen, aber gute Antworten" wurde ich entlassen.
Was das denn ist, wie zeigt sich die Demenz, welche gibt es, was passiert mit der Persönlichkeit, kann jeder dement werden, auch Menschen mit Oligophrenie? Kurzes Zucken meinerseits, aber ja, Demenz ist ein fortschreitender Verlust der jeweils vorhandenen mentalen Kapazitäten. Zum Symptom Desorientierung die Frage, welche Qualität zuerst verloren geht. Ich hatte irgendwo gelesen, besonders die Orientierung zum Ort ginge verloren, war aber daneben, zur Zeit ist richtig. Was passiert bei Demenz im Gehirn, was sagen sie da den Angehörigen, wenn die sie fragen? Hab mit sehr einfachen Worten versucht, was von degenerativen Veränderungen und Plaques zu erklären. Und das Angehörige vor allem Informationen benötigen über das, was sie erwartet und wo sie Hilfe und Unterstützung finden. Gibt es noch andere Ursachen für Demenz? Ja, nach Schlaganfällen z.B. kommt es manchmal zu Demenzen vom Multiinfarkttyp, also fehlende Blut- und Sauerstoffversorgung. Kennen sie noch einen Demenztyp? Ich hatte noch einen Namen bei Arolt und Dilling gelesen, der fiel mir aber nicht ein, Lewy-Body-Demenz ist es.
Die zweite Karte zog Dr. ***** selbst: PSTD
Auch hier einfach erzählen, wann und wie sich die Störung zeigt. Ich habe da bei der akuten Belastungsstörung angefangen und die typischen dissoziativen Symptome geschildert, dann die PTSD damit verglichen. Die dissoziativen Symptome waren natürlich ein gefährliches Stichwort, wurde auch gleich nachgefragt. War etwas holprig meinerseits. Wie nennt man das Wiedererinnern des Traumas noch? Mir fiel flashback nicht ein, konnte aber dann ergänzen, was das besondere am Traumagedächtnis ist (Wiedererleben im Hier und Jetzt ohne nachträgliche Veränderungen). Was ist noch Wichtiges zur auslösenden Situation zu sagen? Reicht es, dass jemand eine Situation traumatisch fand? Nein, es geht um Situationen, die allgemein als Katastrophe gelten. Es gibt ja auch eine Störung, wo das nicht so ist, da können wir später noch drauf eingehen...
Kriegt auch der Feigling, der sich in die hinterste Reihe der Front verzogen hat, eine PTSD? Wie nahe beteiligt man ist, spielt keine entscheidende Rolle, sondern der Zustand in der die Person in diese Situation gerät: psychische Gesundheit und vor allem allgemeine Copingfähigkeiten. Wie fühlt sich jemand mit PTSD? Ich geriet bei der Suche in meinem Hirn immer zur GAD, hab das auch so gesagt. Das sei auch kein Wunder, denn die Symptome seien schließlich ganz ähnlich. Da fielen sie mir auch gleich wieder ein: Arousal, Gereiztheit, Wachsamkeit, Schreckhaftigkeit... Was ist anders bei der GAD? Es geht um eigentlich gewöhnliche Sorgen. Was ist das jetzt für eine Störung, wo der Auslöser nicht für jeden ein Grund für Störungen ist? Ich wollte mit dem ganzen Angstspektrum von Phobien, PA und vor allem GAD loslegen, er wollte aber gar nichts von Angst wissen, sondern die Anpassungsstörung hören. Wie äußert sich die Störung? Hauptsächlich mit depressiver Verstimmung oder im Sozialverhalten. Er nannte dann die Stichworte "Ausrasten"
und "Nervenzusammenbruch". Bei der Gelegenheit lernte ich auch, dass PTSD gar nicht unbedingt zu den Angststörungen gezählt werden sollte, sondern eher eine Stressstörung sei. Wie behandelt man eine PTSD? Hab an der Fragestellung schon gemerkt, dass hier eine kleine Falle lauert und die Strategien von debriefing und defusing so formuliert, wie ich sie gut finde. Wie findet denn Herr Hiller das? Gute Frage. Soll denn das Trauma reaktiviert werden? Habe erklärt, dass das nicht das Ziel sei, es unmittelbar drum gehen könne, bei den Betroffenen Verständnis für ihre Empfindungen zu entwickeln (gerade bei den Profis im Katastropheneinsatz, die währenddessen professionelle Distanz zu wahren suchen) und Gelegenheit zur Entlastung durch Reden zu geben. Mittelfristig gehe es um die Integration des Traumas ins biographische Gedächtnis im Rahmen einer kognitiven Therapie und dass da vermutlich eine Konfrontation mit dem Trauma nicht zu verhindern sei. Konnte bei der Gelegenheit noch die Konfrontation mit Reaktionsverhinderung als sonst erfolgreiche Therapie bei Phobien nennen. Defusing und Debriefing als Strategien gelten lt. ***** als überholt, es sei viel Schaden damit angerichtet worden. So wie ich das erklärt hätte (individuell, nicht alle in eine Gruppe und jeder muss reden und das Trauma reaktivieren) wäre das aber eine gute Sache.
Mit den Worten: "schwierige Fragen, aber gute Antworten" wurde ich entlassen.
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