Psychopathologie | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

Psychopathologie | Psychologie
28.09.2005
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Psychopathologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
2+;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Zur Vorbereitung:
Ich habe den Möller und Laux (Psychiatrie und Psychotherapie, Duale Reihe) fast komplett durchgearbeitet und damit mein Skript von Klinischer ergänzt. Zusätzlich hatte ich noch das Buch von Arolt, Dilling, Reimer (Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie), das stichwortartig die Störungsbilder erklärt. Viel neues steht da aber auch nicht drin, nur kompakter und da es sich an Medizinstudenten richtet, versteht man nicht unbedingt alle Stichwörter :-). Wichtig ist die allgemeine Psychopathologie zu lernen und sich bei den einzelnen Störungsbildern zu überlegen, was es wo gibt (z.B. welche formalen Denkstörungen bei Schizophrenie etc.).
Ansonsten wollte ***** - das sagte er zumindest im Vorgespräch - einen Vortrag über ein Störungsbild, das wir frei wählen könnten. Der Vortrag sollte 15 Minuten dauern. Wie erwartet wollte er diesen Vortrag in der Prüfung dann gar nicht so gern hören. Ich sagte ihm, dass ich das vorbereitet hätte und nun ganz gern auch vortragen möchte. Etwas gelangweilt sagte er dann: "Ok, dann fangen se mal an." Vor Schreck hab ich dann auch einiges in meinem Vortrag vergessen, aber ich wurde nicht ein einziges Mal unterbrochen.
Prüfungsfragen
Mein Spezialthema war die PTSD: den Vortrag habe ich mit ersten Beobachtungen der Störung begonnen, Aufnahme in die Klassifikationssysteme, Beschreibung der Störung, Differenzialdiagnose, Ätiologie und Therapie. Das hat er mich wie gesagt ohne Unterbrechung vortragen lassen. Die Fragen die dann folgten waren für mich kaum zu beantworten, habe ziemlich rum geeiert und war auch nicht unbedingt einer Meinung mit Herrn *****.
Fragen:
- es gibt da eine Debatte in den USA, in der es darum geht, Leuten die ein Trauma erlebt haben zur Prävention Betablocker zu geben. was wissen Sie darüber? (ich wusste gar nichts darüber)
- wie wirken denn Betablocker? (Sie blockieren die Betarezeptoren an der Postsynapse)
- und welches Neurotransmittersystem ist betroffen? (hatte GABA vermutet, da es auch bei der GAD eine Rolle spielt)
- ist das GABA-System denn über- oder unteraktiviert? (stand auf dem Schlauch, weiß es auch nicht mehr)
(betroffen ist aber wenn ich es richtig behalten habe das adrenerge System, das zu eine Sympathikusaktivierung führt und somit die körperlichen Symptome der Angst auslöst)
- wo werden denn Betablocker eingesetzt (kannte ich nur von Phobien z.B. Prüfungsangst)
- gut und wie wirken die jetzt genau, was machen die? (Angst reduzieren, aber wie genau wusste ich doch auch nicht)
- wäre es nicht sinnvoll, traumatisierten Personen ein Hilfsmittel (also ein Medikament) zu geben, mit dem die Erinnerungen an das Traum gelöscht werden? Ich war nicht der Meinung, dass das besonders sinnvoll ist, aber er ließ nicht locker. Er meinte, dass mein Ansatz ein Psychotherapeutischer wäre (welch Überraschung nach einem Psychologiestudium). Irgendwann sagte ich dann, dass wenn eine Psychotherapie nicht erfolgreich sei und der Mensch so sehr leidet, dass er kein einigermaßen normales Leben mehr führen kann, dass es dann als letztes Mittel sinnvoll ist
- und wie sieht es mit kollektiven Traumata wie z.B. Kriegen aus? Sollte da die Erinnerung gelöscht werden? (Nein)
- wovon hängt es denn noch ab, ob jemand nach einem Trauma eine PTSD entwickelt? (hatte die Risikofaktoren ja schon im Vortrag erläutert und wusste nicht worauf er hinaus wollte. Er wollte auf die soziale Akzeptanz hinaus)
- welche Neurobiologische Forschung wurde denn zu PTSD gemacht? (Hilfe!!!!) (wusste noch dass man eine Verkleinerung des Hippokampus bei PTSDlern festgestellt hatte, dass das aber auch vom erhöhten Alkoholkonsum kommen kann, den viele PTSDler zur Bewältigung einsetzen - da grinste er ganz breit)
- woher kommt denn die Verkleinerung? Welche Hypothesen gibt es da? (er sagte dann, nach Ihrer Meinung müsste das ja vom Trauma kommen, aber vielleicht war der Hippokampus ja schon vorher verkleinert)
- jetzt muss ich Ihnen ja noch eine Frage zu einer anderen Störung stellen. Was gibt es denn sonst noch für Angststörungen? Hab sie alle aufgezählt
- können sie mal die Panikstörung näher beschreiben. (habe die ersten DSM-Kriterien erklärt, hatte aber den Eindruck, dass er ziemlich gelangweilt war und nicht recht zuhörte)
Das war's glaube ich. Also versucht bei dem Spezialthema immer auch aktuelle Debatten oder Forschungsergebnisse zu finden, damit Ihr nicht so überrascht werdet wie ich. Ich hatte nicht vermutet, dass es bei PTSD so viel um Psychopharmaka und Neurobiologie gehen kann, also auch das immer mit einbeziehen, selbst wenn ich dazu in keinem der Bücher etwas gefunden habe.
Viel Glück für Euch!!

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