Psychophysiologie | Diplom | Psychologie | Universität Mainz

Psychophysiologie | Psychologie
23.09.2009
Art der Hochschule:
Universität
Prüfungsort:
Mainz
Studienfach:
Psychologie
Art der Prüfung:
Diplom
Prüfungsfach:
Psychophysiologie
Dauer:
20-30 Minuten
Note:
1;
Konntest du mit einem selbst gewählten Thema beginnen?
keine Angabe
Versucht der Prüfer bei Schwierigkeiten zu helfen?
keine Angabe
Prüfungsablauf / Tipps
Sehr angenehme Prüfungsatmosphäre, Herr ***** und Herr Berti sind sehr locker und shakern in der Prüfung.
Inhaltlich habe ich mich auf die Methoden aus dem *****-Buch in Kombination mit Schandry vorbereitet (und einem der Skripte, die es gibt). Die Prüfungsprotokolle helfen auf jeden Fall. Das Buch von Herrn ***** alleine deckt nicht alles ab, was für die Prüfung wichtig ist. Überraschend war für mich, dass er nach Augenaktivität gefragt hat (habe ich bisher nicht in den Prüfungsprotokollen gefunden, aber das sagt vielleicht mal wieder nur, dass zu WENIGE Leute Protokolle schreiben). Die Fragen gingen aber nicht in die Tiefe bei mir.
Zu den Anwendungsbereichen habe ich mich nur auf Aktivation, Orientierungsreaktion und mein Spezialthema (Stress, Studien zu Sport und Stressreaktivität) aus dem Buch vorbereitet. Dachte gehört zu haben, dass das reicht. Daher war ich überrascht, dass seine Eingangsfrage zu Schlaf war, obwohl das nicht mein Spezialthema war. Aber er wollte dann doch nur einen Überblick über die wichtigsten Parameter im Schlaf, um zu den Methoden überzuleiten. Durch meinen Lernpartner, der Schlaf als Spezialthema hatte, war ich dennoch einigermaßen vorbereitet. Jedenfalls bin ich verunsichert, ob man nicht doch alle Anwendungsbereiche grob kennen sollte. Das solltet ihr nochmal checken…
Prüfungsfragen
Eingangsfrage: Was sind die Leitparameter in der Schlafforschung?
- EEG, EMG, EOG

Dann erzählen sie mal zu allen was (durfte selbst die Reihenfolge wählen und sehr frei erzählen)
- EEG: hirnelektrische Aktivität, physiologische Grundlage mit EPSPs und IPSPs, funktionale synaptische Einheit
Wo treten diese auf?
- Pyramidenzellen in der obersten Kortexschicht. Dann hab ich weiter erzählt zur Ableitung 10-20-System mit den Einteilungen
Erzählen Sie nochmal was du den Potentialen
- ERPs (endogene, exogene) und die 4 Typen (motorische, sensorische, erlebenskorrelierte, langsame Potentialverschiebungen), Spontanaktivität (mit den Frequenzbändern)
Auf was muss man achten bei der Ableitung?
- Abschirmung von Geräten, Säubern und Aufrauhen der Haut (habe gesagt mit Sandpapier, Herr Berti hat gelacht und gefragt, was Herr ***** denn da in seinem Buch schreibt und mich gefragt, ob ich die Leute umbringen wolle…naja, war wohl falsch, wie ihr seht haben sie Humor und die Aussage nicht übel genommen), Elektrodenpaste

Dann zu EMG
- Muskelaktionspotentiale, wieder die physiologischen Grundlagen erzählt (neuromuskuläre Endplatte, motorische Einheit), Ableitung, biphasische Welle (reichte schon)

Dann zu EOG
- elektrische Augenaktivität, Dipol zwischen Cornea und Retina, der sich bei Augenbewegungen verschiebt, Ableitpunkte an einem Auge und binokular
Welche Augenbewegungen kenne Sie?
- verstibuläre, Vergenzbewegungen, sakkadische, Nystagmus (ja, da gibt es mehrere, aber die brauchen Sie nicht nenne), Folgebewegungen und jeweils wann sie auftreten

Dann ging es zu meinem Spezialthema: Sportliches Akuttraining und Stressreaktivität
War ein gutes Thema. Habe ein Review/ Metaanalyse über Erwachsene und eine Folgestudie zu Kindern eingereicht. Darin war die Stressreaktivität als kardiovaskuläre Aktivität (Blutdruck und Herzrate) operationalisiert.
Zunächst wollte er wissen, von welchem Stresskonzept denn in den Studien ausgegangen wurde (Sympathikus-Nebennierenmark-Stressachse). Wer hat die als erstes erwähnt? (Cannon, habe dann noch die HHN-Achse, die Selye fokussiert hat, erläutert)
Darauf durfte ich recht frei erzählen, was in der Metaanalyse berichtet wurde. Manchmal hat Herr ***** eingehakt und wollte was näher wissen. Die Studien hat er schätzungsweise nicht gelesen. Aber ich hatte ihm eine Zusammenfassung geschickt (je 2 Seiten pro Studie). Die liest er vermutlich eher und kann dann auch nur dazu fragen (außerdem ist so eine Zusammenfassung die beste Lerngrundlage für sich selbst). Aber insgesamt fragt er zum Spezialthema meiner Meinung nach eher aus seinem eigenen Verständnis heraus, ob bestimmte Designs Sinn machen und was man selbst davon hält. Bei mir wollte er wissen, ob denn ein geringerer Blutdruckanstieg in der Sportgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe mit Effektstärken von .40 für SBP und DBP gut seien (die hatte ich berichtet), wenn Cohen erst ab einer Effektstärke von .80 von guten Ergebnissen redet. Ich habe selbstbewusste gesagt, dass ausgedrückt in mmHg Werte von 3.7 mmHg berichtet wurden und das auf die Gesamtpopulation bezogen ja einen beträchtlichen Effekt ausmachen würde. Er hat gelächelt und gemeint, dass man da drüber streiten könnte.

Ich fand die Prüfung super, am besten mit der gleichen Lockerheit eintreten wie die Herren…Dann klappt´s auch mit der Note! Viel Erfolg!

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